Einleitung
Das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein hat unter der Überschrift „Regionalplan für den Planungsraum III“, zu dem auch unser Kreis Segeberg gehört, einen Entwurf 2023 veröffentlicht. Alle Kommunen, Gemeinden und auch Bürger können bis zum 9. November ihre Stellungnahme abgeben.
Unter dem nachfolgenden Link können die entsprechenden Dokumente eingesehen werden:
https://www.bolapla-sh.de/verfahren/cbbceb45-7549-46bc-a21f-c399f5b25e43/public/detail
Im Teil A und B finden Sie auf 389 Seiten eine ausgewogene Beschreibung für die jeweiligen Aufgaben und Entwicklungsmöglich- und notwendigkeiten der im Planungsraum III eingeschlossenen Kreise, Kommunen und Gemeinden
In den 5 Kapiteln (mit entsprechenden Unterkapiteln) im Teil B sind folgende Themenbereiche detailliert erörtert:
- Raumstruktur
- Regionale Freiraumstruktur
- Regionale Siedlungsstruktur
- Regionale Infrastruktur
- Orientierungsrahmen für Städte und Gemeinden auf Seite 189 Bad Bramstedt
Position der CDU Bad Bramstedt
Wir haben die Regionalplanung intensiv durchgearbeitet und nach einem roten Faden gesucht. Wir halten den Plan im Sinne von Schleswig-Holstein für ausgewogen und gut nachvollziehbar. Jede Region, jede Kommune, jeder Ort hat seinen Platz und seine Funktion im Gesamtplan und wir denken, wir sollten die uns zugeschriebene Rolle annehmen und im Sinne der Zukunftsplanung weiterentwickeln.
Die mit einem „Z“ markierten Textbereiche stellen eine unbedingt zu erfüllende Vorgabe dar. Hier kommt Bad Bramstedt eine gewünschte Rolle für Wohnraumentwicklung zu, der wir auch im Rahmen der Möglichkeiten von Bad Bramstedt Rechnung tragen wollen.
Die mit einem „G“ markierten Textbereiche stellen eine Abwägungsmöglichkeit dar. Aber gerade im regionalen Zusammenspiel halten wir die Vorstellungen im Regionalplanentwurf für sinnvoll und umsetzungswert.
Bei folgenden Punkten sollten wir weiter ins Detail gehen:
- Nordgate
Nordgate fungiert bisher als Gemeinschaft zur Vermarktung von Gewerbegebieten entlang der A7 Achse. Dieser Zusammenschluss sollte eine Wirtschaftsgemeinschaftsfunktion übernehmen, die den jeweiligen Stärken und Fokussierungen seiner Mitglieder Rechnung tragen sollten. Eine starke Funktion von Nordgate hat sicher auch einen nachhaltigen Einfluss auf die künftige regionale Entwicklung. Es ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll, mit den umliegenden Gemeinden entlang der A7 um individuelle Wirtschaftsstärke zu konkurrieren. Vielmehr sollte gerade Bad Bramstedt seine einzigartigen Möglichkeiten als Ergänzung zu den umliegenden wirtschaftsstarken Regionen (Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Norderstedt, Neumünster…) ausbauen. Hier sollte eine gute Mischung aus Naherholungs- sowie touristischen Möglichkeiten und Tagungszentrum angeboten werden. Der Hamburger Flughafen ist gut erreichbar und sollte wieder ein guter Zubringer für Tagungs- und Kurgäste sowie Kurzurlauber sein. Nordgate sollte hier die konzeptionelle Rolle zusätzlich zu den gewerblichen Grundstücksvermarktungen einnehmen. Entsprechende potentielle Partner sind anzuwerben.
- Schwerpunkt Tourismus
Auf den Seiten 56ff wird Bad Bramstedt als Kernbereich für Tourismus und Erholung identifiziert. Hier wird auch das „Waldgebiet und Offenlandschaft südlich von Bad Bramstedt“ aufgeführt.
Bad Bramstedt hat eine gute Möglichkeit, ein starkes Konzept im Sinne des Regionalplanes zu entwickeln und mögliche Partner/Investoren dafür zu suchen. Entsprechende Förderprogramme sind nach ihrer jeweiligen Eignung zu prüfen, um den Regionalplan diesbezüglich nachhaltig umzusetzen.
Eine Konzeptidee für einen Erholungswald liegt bereits unter Einbeziehung der Moorbahn vor. Hier könnte auch das Erholungswald-Konzept in Lahnstein bei Koblenz als geeignetes Vorbild dienen. Eine Vorstellung des sehr erfolgreich umgesetzten Konzeptes in Lahnstein streben wir an.
Zusätzlich zu den vorbenannten Ideen kommt auch die zunehmende kulturelle Entwicklung unserer Stadt. Kleinkunst, Konzerte, Theater, Feste und Themenwochenenden bereichern die Stadt in zunehmendem Maße, was der weiteren Entwicklung als Kultur-, Tagungs- und Naherholungszentrum enormen Vorschub leistet.
Auch die auf Seite 105 beschriebene Radwegeinfrastruktur z.B. mit dem Ochsenweg und Mönchsweg haben das große Potenzial, die Tourismus- und Erholungsbedeutung von Bad Bramstedt zu erhöhen.
Auch der Bereich Sport sollte im Sinne der Bedeutung unserer Stadt modern und attraktiv weiterentwickelt werden.
- Siedlungs-, Gewerbegebiete Nordgate
NMS, Kaki und H-U sind als Siedlungs- und Gewerbegebiete ausgewiesen. Wie unter a) bereits beschrieben, könnte Bad Bramstedt eine sinnvolle ergänzende Rolle im Bereich Tourismus und Naherholung einnehmen.
Wir halten es für erforderlich, dass alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Gebiete rund um die Hotelruine „Gutsmann“ und auch um das Hotel am Köhlerhof (Tryp) im Sinne der Stadt zu entwickeln. Einen zusätzlichen Flächenverbrauch im Gebiet südlich der Segeberger Straße zugunsten eines großflächigen Wohnquartiers lehnen wir kategorisch ab. Vielmehr sollte jenes Gebiet ein wichtiger Baustein im neu zu entwickelnden Tourismus- und Naherholungskonzept sein. Dies gilt umso mehr, als mit EU Fördermitteln auf 2,9 km Länge unsere Auen vollumfänglich renaturiert wurden, was durch eine angrenzende Versiegelung ad absurdum geführt würde.
Des Weiteren ist unbedingt ein zusätzlicher Fokus auf die Weiterentwicklung vorhandener und neuer Gewerbegebiete zu legen. Insbesondere geht es um das Gewerbegebiet Süd (Gewerbepark Auenland), das Gewerbegebiet Nord sowie weitere interkommunale Flächen, die sich sowohl auf dem Gebiet Bad Bramstedts als auch der Gemeinde Fuhlendorf befinden.
- Regionale Siedlungsstruktur (Unterzentren)
Hier werden Bad Bramstedt + Bornhöved + Trappenkamp aufgeführt. Besondere Wohnfunktion kommt Lentföhrden zu. Im weiteren wird noch beschrieben, dass „Teile der Gemeinde Nützen im baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet Kaki liegen“ und dass „Hitzhusen baulich im zusammenhängenden Siedlungsgebiet von BB liegt“.
Auch auf Seite 189 im Beschreibungsbereich für Bad Bramstedt wird von 13 anliegenden Gemeinden gesprochen.
Wir als CDU Bad Bramstedt empfehlen dringend, ein mit den jeweiligen Gemeinden abgestimmtes Gesamtkonzept anzugehen. Eine Einzelkämpferposition schadet unserer Stadt und unserer Region.
- ÖPNV
Die Fokussierung des weiteren ÖPNV Ausbaus liegt auf Kaltenkirchen südlich folgend (Anschluss an S21 Netz) und auf NMS nördlich. Bad Bramstedt findet keine besondere Berücksichtigung. Bei einer Konzeptionierung und weiteren Entwicklung als Tagungs-, Naherholungs und Tourismus-Ort ist es planerisch dringend erforderlich, Bad Bramstedt stärker in die gut getaktete Erreichbarkeit nach Neumünster und auch Richtung Kaltenkirchen zu entwickeln. Auch die Anbindung von Bad Bramstedter Randgebieten (z.B. Bissenmoor) nach Wrist ist im Auge zu behalten.
- Sonderthema „Gesundheitsstandort“
Unter Berücksichtigung aller unter a) bis e) beschriebenen Themen, wollen wir das Prädikat „Gesundheitsstandort Bad Bramstedt“ erhalten bzw. entwickeln.
Dies hat zum einen wirtschaftliche Gründe, die auch die weitere Ansiedlung medizintechnischer Unternehmen fördern soll (wie z.B. Waldemar Link GmbH). Zum anderen unterstützt das auch den Naherholungsgedanken, da sowohl Patienten als auch Angehörige sich im zu konzeptionierenden Erholungswald erholen und programmatisch unterhalten können.
Als Standortfaktoren dienen hier die beiden Kliniken (Schön-Klinikum, Klinikum Bad Bramstedt) und auch das neue MVZ und FAZ. Von den weitergehenden medizinischen Angeboten in der Stadt ganz abgesehen. Wir empfehlen im Übrigen auch einen professionellen Betrieb des MVZ durch ein qualifiziertes Gesundheitsunternehmen.
- Wohnraumentwicklung
Hier haben wir bereits diverse Vorschläge unterbreitet, wo stillgelegte bebaute und auch unbebaute Grundstücke im Sinne der Stadt entwickelt werden können. Diese Möglichkeiten ziehen wir einer Quartierslösung im „Auenland“ vor. Entsprechende Beratungen mit möglichen Projektgesellschaften sollten ins Auge gefasst werden.
Konkrete Vorschläge würden wir in den zuständigen Ausschüssen zunächst im nicht-öffentlichen Teil machen.
Bei der auf der Gebietskarte markierten Grenzziehung für Wohnbau- und Gewerbeentwicklung schlagen wir eine Gebietserweiterung nach Süd-West Richtung Clashorn nördlich der B206 vor. Die eingezeichneten Stadtgrenzen von Bad Bramstedt lassen dort noch gebietsweise naturschutzrechtlich unbedenkliche weitere Entwicklungsmöglichkeiten vermuten. Eine Erweiterung des Plangebietes südlich der B206 zur großflächigen Wohnbebauung lehnen wir zu Gunsten eines zu entwickelnden Erholungswald-Konzeptes ab. Dies schließt das Gebiet südlich der Segeberger Straße („Auenland“) mit ein. Es liegen hierzu auch bereits aus der Bevölkerung weitreichende Konzeptideen vor, die auch attraktive Fördermöglichkeiten beinhalten. Die mögliche Vorbildfunktion des Erholungswaldkonzeptes in Lahnstein haben wir bereits erwähnt.
Eine Gebietserweiterung südlich der Segeberger Straße („Auenland“) lehnen wir nochmals nachdrücklich ab, da dieses Gebiet Teil des Tourismuskonzeptes werden soll.
Resumee
Wir unterstützen die im Regionalplan-Entwurf beschrieben Rolle als Naherholungs- und Tourismusregion ausdrücklich. Bei der Siedlungsstruktur wollen wir einen Entwicklungsdialog mit den entsprechenden Umlandgemeinden führen, um die Region als Ganzes zu stärken. Synergieeffekte und Gemeinschaftsprojekte sind in der heutigen Zeit für uns der geeignetste Weg, unser Bad Bramstedt fit für die Zukunft zu machen.
Außerdem sind alle zur Verfügung stehenden Mittel hinsichtlich einer Nutzung brach liegender Gebiete (z.B. Hotel Gutsmann, Köhlerhof, Achtern Diek…) im städtebaulichen Interesse zu verfolgen.
Wir wollen unser Bad Bramstedt ein neues Gesicht geben, das in diese Region passt und gemeinschaftlich mit der gesamten Region zu einem lebenswerten Ort macht.
CDU Bad Bramstedt